Mitgliederversammlung der Gesellschaft der historischen Theater Europas
Mitgliederversammlung der Gesellschaft der historischen Theater Europas – PERSPECTIV - vom 7. November bis zum 9 November in Solothurn und Bellinzona
Nach einer langen Anreise erreichten wir am 6.11.2024 Solothurn, Hauptstadt des gleichnamigen Kantons in der Schweiz. Es ist der 11. und die Zahl 11 hat eine magische Bedeutung in und für die Stadt. Sie ist in jedem Fall ein Besuch wert, nicht nur wegen des Stadttheaters inmitten in der Altstadt und unserem Tagungsort. Es ist auch ein historisches Theater wie unseres in Putbus und es gehört der Südroute an.
Die Vorträge in englischer Sprache reichten von „Bauunterhaltung historischer Gebäude in den Zeiten des Klimawandels“ (Peter Seibert, Leiter der Bauabteilung der Bayerischen Schlösserverwaltung) über die „Versuche der Rettung historische Theaterkulissen“ (Jirí Bláhá, Tschechien, Restaurator und Kunsthistoriker - am Beispiel des Schlosses LitomysI von Joseph Platzer (1797)) bis hin zu der Fragestellung „Nachhaltiges Theater - ein Experiment - eine Methodik - ein Netzwerk“ (Darious Ghavami, Universität Lausanne).
Die Erkenntnis des ersten Tages war, jedes Theater ist verschieden, was für das eine gut ist, muss es nicht für das andere sein. Es herrschen unterschiedliche innere und äußere Bedingungen an jedem Standort. Dennoch kann man von einander lernen und deshalb werden auch die persönlichen Kontakte der Mitgliedstheater sehr gepflegt.
Die Mitgliederversammlung hatte auch einen amtlichen Charakter, es wurde ein neuer Vorstand gewählt. Alter und neuer Präsident der Gesellschaft PERSPECTIV ist der Brite Mark Fox. Als Geschäftsführer der Gesellschaft fungiert der Deutsche Matthias Wickert.
Bei Tagungen in Theatern darf es auch Kultur sein. Die Mozartsche Oper „Le Nozze de Figaro“ vom hauseigenen Ensemble kam zur Aufführung. Die mit viel Beifall bedachte Aufführung hatte sowohl begeisterte als auch weniger begeisterte Zuschauer. Egal, in welcher Regie die Oper aufgeführt wird, es wird immer die wunderschönen Musik Mozarts bleiben.
Begeisterte und weniger begeisterte Zuschauer erlebten wir auch mit der Aufführung eines Tanzstückes mit dem Namen „Minotauro“ in Bellinzona, der Hauptstadt des Kantons Tessin. Das Ensemble des Teatro Sociale Bellinzona, ebenfalls Mitglied der Südroute, stellte uns seine Umsetzung der Ballade „Minotaurus“ von Friedrich Dürrenmatt vor.
Fazit dieser Reise: Nur gemeinsam werden wir unsere historischen Theater retten können, sowohl in der Bausubstanz als auch als Spielstätten. Das heißt, weiter die Menschen für unsere Projekte begeistern und die finanziellen Mittel im Sponsoring suchen, denn öffentliche Mittel werden immer spärlicher.
Helga Lawrenz